Entgegen dem Mythos vom "freien" Markt ist nur ein organisierter Markt ein Markt. Soziologisch gesehen eigentlich logisch: koordiniertes, soziales Handeln beruht immer auf (wenn auch temporäre) Strukturen. Ohne die Regulierung des Staates - Eigentumsgarantie, Gewaltmonopol, Rechtssicherheit etc. - gäbe es den Markt nicht, und ohne Steuern gäbe es den Staat nicht. Steuern ermöglichen also eine Regulierung des Marktes, gleichzeitig stellen Steuern selber ein Regulierungsinstrument dar. Roland Herzog diskutiert welche Ziele mit der Gestaltung der Steuern verfolgt werden und welche Wirkungen, z.B. bei der Umverteilung, tatsächlich erreicht werden.
In der Reihe "Wege in der Krise – Wege aus der Krise" der Unia, Sektion Bern.
EventList powered by schlu.net
«Deshalb ist er [der Arme] im sozialen Sinn erst arm, wenn er unterstützt wird. (…) Soziologisch angesehen ist nicht die Armut zuerst gegeben und daraufhin erfolgt Unterstützung (…), sondern derjenige, der Unterstützung geniesst (…), dieser heisst der Arme» Simmel, Georg (1992 [1908]): Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 551. |