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soziologie.ch soz:mag#6 "forschen ist leidenschaftliches denken"

"forschen ist leidenschaftliches denken"

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Zur Situation der Psychoanalyse an den Hochschulen und ihrer Bedeutung als kritische Gesellschaftswissenschaft

Kritische Wissenschaften haben es angesichts der aktuellen Sparbestrebungen im Bildungsbereich schwer. Davon betroffen ist auch die Psychoanalyse. Ein Gespräch mit der Berliner Psychoanalytikerin Dr. Lilli Gast* über die Kultur des Fragens, das Verhältnis von Psychoanalyse und Gesellschaftskritik, Praxisfetischisierung, Freud und die Lust am Denken.

Interview: Nicole Burgermeister

Frau Gast, Sie verstehen sich als kritische Wissenschaftlerin. Die aktuellen Entwicklungen im Bildungsbereich lassen befürchten, dass für Wissenschaft mit kritischem Potential wie kritische Gesellschaftstheorie, politische Psychologie oder gerade auch die Psychoanalyse wenig Platz bleiben wird.

Da stimme ich Ihnen zu. Ich denke, es handelt sich dabei nicht nur um ein Problem der Ressourcen oder der Vereinheitlichung von Studiengängen. Ohne einen nostalgischen Blick auf die Vergangenheit werfen zu wollen: Es hat sich in der Wissenschaftskultur, im Verständnis von Wissenschaft einiges geändert. Zu befürchten ist, dass gerade die intellektuelle Kultur des Fragens zugunsten einer Kultur der Antworten in den Hintergrund gedrängt worden ist. Dabei ist doch gerade der Akt des Fragens, des Hinter-Fragens und Aufdecken-Wollens ein kritischer Impuls. Sapere aude, wage zu wissen; wage, etwas wissen zu wollen.

Was zur Zeit geschieht, ist, dass das Pragmatische, das Problemlösungsorientierte von Wissenschaft mehr und mehr in den Vordergrund tritt. Nicht, dass das an sich verwerflich wäre. Aber es ist nicht wirklich geleitet von einem kritischen Impuls, sondern von einem hemdsärmeligen: Wir haben ein Problem - Das lösen wir jetzt mal.

Während es in den 70er Jahren eine gewisse Blütezeit der Psychoanalyse gab, stimmt die aktuelle Entwicklung, was die Situation der Psychoanalyse an den deutschsprachigen Hochschulen angeht, eher pessimistisch.

Es stimmt, dass es in den 70ern diese Blüte in den intellektuellen Diskursen im Zusammenhang mit der Studentenbewegung gab und dass damit auch vermehrt eine neue, nicht-klinische Rezeption der Psychoanalyse stattgefunden hat. Das war allerdings in einem relativ begrenzten Kontext. Eine Blüte hat die Psychoanalyse in der Bundesrepublik natürlich auch nach dem Krieg erlebt, indem sie in der therapeutischen Anwendung einen hohen Aufstieg erlebte, Teil des Gesundheitswesens und eine Kassenleistung wurde.

Aber vielleicht war das auch ein wenig trügerisch. Natürlich gab es innerhalb der Studentenbewegung eine neue Rezeption. Die Psychoanalyse wurde gerade im Zusammenhang mit der Frankfurter Schule als kritische Wissenschaft erschlossen und gefördert. Es ist die grosse Leistung gerade Adornos, bzw. der Frankfurter Schule, dass sie die Psychoanalyse konsequent als kritische Subjekttheorie gelesen und festgestellt hat, dass man im Innersten des Freudschen Subjekts immer auch auf Gesellschaftliches stösst.

Aber vielleicht ist es auch ein Trugschluss gewesen, zu denken, dass damit die Psychoanalyse eine Heimstatt an den Universitäten gefunden und sich damit als grundsätzlicher Bestandteil eines wissenschaftlichen Diskurses an den Hochschulen legitimiert hätte. Das war ein kurzer Sommer. Denn heimisch geworden ist die Psychoanalyse eigentlich nie. Sie war eigentlich immer der erste Inhalt, der gehen musste und eben genau nicht heimisch geworden ist, keinen wirklichen Ort an der Universität gefunden hat. Ich weiss auch nicht, ob man das nur so lesen kann; dass sie nicht gewollt wurde und deshalb nicht bleiben durfte. Das stimmt, aber vielleicht ist an der Psychoanalyse selbst etwas, das sich der universitären Institution und dieser Art der Vereinnahmung entzieht - ein gewisses Nomadentum im Denken. Was natürlich wiederum einen Reflex zurückwirft auf die Institution der Universität selbst, der fragen lässt, warum diese Institution denn nicht in der Lage ist, das nomadierende oder vagabundierende Denken in ihren Gemäuern zuzulassen.

Wo sehen Sie denn die Möglichkeiten der Psychoanalyse, was Gesellschaftskritik angeht? Vielleicht gerade im aktuellen Kontext?

Das ist eine ganz schwierige Frage. Ich glaube nicht, dass die Psychoanalyse abschließende Antworten bieten kann. Sie kann aber helfen, die Fragen zu stellen. Und das ist vielleicht schon viel. Um Fragen stellen zu können, muss man einen Gegenstand, ein Problem oder ein Phänomen überhaupt erst einmal als frag-würdig begreifen, es in gewisser Weise auch dekonstruieren. Sonst kann man gar keine gute, dem Problem angemessene Frage stellen. Fragen wie: Wie ist denn das, was uns zu schaffen macht, überhaupt geworden, wie hat es Faktizität erlangt? In welchem Verhältnis stehen die Subjekte dazu, was geschieht mit ihnen in so einem Prozess? Was wissen wir über die innere Ausgelegtheit der Subjekte? Wissen wir eigentlich genug, um verstehen zu können, warum bestimmte soziale Phänomene uns in dieser Art bedrängen?

Das ist auch eine gewisse Prävention vor allzu voreiligem Aktionismus, bei dem schnell irgendwelche Patentrezepte aus dem Hut gezaubert werden. Hier in Deutschland ist ständig die Rede von Reformstau, davon, dass alles nicht schnell genug geht, dass man jetzt ganz schnell die richtigen Interventionen durchführen sollte. Der Beitrag der Psycho-analyse wäre vielleicht gerade, an dieser Stelle innezuhalten, sich auf die Suche nach den richtigen Fragen zu begeben.

Die Psychoanalyse ist kein direktes Instrument gesellschaftlicher Veränderung. Mittelbar ist sie eines der Gesellschaftskritik, aber auch das nicht an und für sich, gleichsam per definitionem. Sie ist vielmehr eine sehr spezifische Denkbewegung, die sich erlaubt, innezuhalten, einen Zauderrhythmus einzulegen. Das ist eines meiner Lieblingsworte bei Freud, ein Zauderrythmus. Dieses reflexive Sich-Hinbegeben, wieder einen Schritt zurücktreten, um sich dann erneut wieder anzunähern und zu neuen Fragen zu kommen. Das langsame Aufschliessen eines Problems. Die Bewegung des Denkens als Innehalten ist ja auch ein Bewegen, hat eine eigene Dynamik, die einem Rhythmus folgt. Aber einem anderen als dem Rhythmus des gesellschaftlich-pragmatischen Diskurses. Sie ist eine Synkope, ein Gegenrhythmus. Ein subversiver Rhythmus.

Inwiefern subversiv?

Insofern, als er ein anderes Taktmass hat, einer anderen Rhythmik folgt als der aufgeregte alltagsgeschäftliche gesellschaftliche Diskurs, der schnelle Antworten, schnelle Lösungen will. Vor allem eben Antworten, die nicht weh tun, nicht aufstören.

Sie haben in solchen Zusammenhängen immer wieder auf die Gefahr einer Fetischisierung der Praxis, von Theorie-feindlichkeit hingewiesen.

Ja, obwohl ich dies früher noch sehr viel deutlicher und auch anders kontextualisiert empfunden habe. In den 80ern suchte man das eigentliche Heil und die wahre Erkenntnis in der unmittelbaren Praxis; bald sprach man mit der Postmoderne vom Ende der grossen Theorien und der grossen Erzählungen. All dies hatte viel mit einer gewissen Entwertung von Theorie zu tun.

Obwohl einiges an dieser Einschätzung immer noch stimmt, sind die Zeiten andere geworden, der Kontext hat sich verändert. Ich sehe die Theoriefeindlichkeit inzwischen nicht mehr so sehr in der Praxis selbst; es ist vielmehr eine Herabminderung von Theorie im Sinne von Forderungen nach einfachen Handlungsanweisungen, also Praxistheorien, zu beobachten, die dann die Stelle von Theorie als Analyseinstrument einnehmen. Zu meinen Studienzeiten in den 70ern und später, als ich in den 80er Jahren eine Stelle als junge wissenschaftliche Mitarbeiterin innehatte, war die grosse Zeit der "Projekte". Alle wollten Selbsterfahrungsgruppen gründen, haben Projekte gestartet, man hat sich Hals über Kopf in die Praxis gestürzt. Es war viel Sinnvolles darunter. Wer aber Theorie machte, so hiess es, scheue nur die Konfrontation mit dem Leben; eine Romantisierung der Praxis, wenn man so will, die gerade seitens der Studierenden sehr stark war.

Und das hat sich auf merkwürdige Weise verschoben: Die Vorstellung von Qualifikation wird jetzt sofort mit dem Verwertungsimperativ verknüpft. Die gesellschaftlich vorherrschende Vorstellung von Qualifikation, zunehmend auch an den Hochschulen selbst, ist Praxiskompetenz. Der Sinn einer universitären Ausbildung wird nicht mehr so sehr darin gesehen, dass ein junger Mensch am Ende seines Studiums eine Denkheimat gefunden hat, in der Lage ist, Zusammenhänge zu erkennen, sich eine intellektuelle Beweglichkeit zu erlauben und selbstbewusste Denkbewegungen zuzutrauen. Es geht um Kompetenzen, die möglichst in einem Assessmentcenter evaluiert werden können. Das ist nicht mehr die romantisierende Variante, es ist eine andere Art der Praxisfetischisierung als die, über die ich vor zehn Jahren geschrieben habe. Das, was ein Universitätsstudium gesellschaftlich erbringen soll, was es in diesen Registern "sinnvoll" macht, bewegt sich in ganz anderen Koordinaten. Die Universität als Ort der Theoriebildung ist zum Trainingslager für Praxiskompetenz, sehr viel pragmatischer und enger geworden. Adorno hat einmal gesagt, dass Pragmatismus nichts sei als die "Vereidigung der Erkenntnis auf bestehende Verhältnisse, wenn das Kriterium der Verwertbarkeit leitend ist". Die Fetischisierung der Praxis wirtschaftet jeden Ansatz aufklärerischen Erkenntnisanspruchs auf schieren Pragmatismus herunter.

Sie stellten fest, dass die Abwehr- und Ausstossungsbewegungen, wie sie gegenüber der Wissenschaftstradition der Psychoanalyse, aber beispielsweise auch gegenüber feministischen Forschungsinteressen zu beobachten sind, genau gegen jene Momente dieser Theoriebildungen gerichtet sind, die über Nachkonstruktion und Affirmation hinausgehen.

Eine Theorie, die nur abbildet, was an Problemen zu beobachten ist, ja, vielleicht noch Bestehendes bilanziert und kategorisiert, produziert nichts darüber Hinausgehendes und ist immer affirmativ. Sie validiert das Bestehende in seiner Existenz. Damit verfehlt aber Theorie ihre Potenz, die doch, wie Adorno anmahnt, gerade im Überschreiten, im Transzendieren des Gegebenen besteht, und die dadurch für den Status Quo auch bedrohlich ist. Eine Theorie, die auch in die Richtungen Fragen stellt, in denen sie keine Antwort finden kann, weil es unabschließbare Fragen sind, die aber gleichwohl dem Prozess des Fragens folgt und damit analytisch wird, eine solche Theorie geht immer über das Bestehende hinaus. Sie kann gar nicht affirmativ sein, weil bereits die Frage ein Zweifeln ist. Und das, finde ich, ist einer der aufregendsten Aspekte psychoanalytischen Denkens oder der Freudschen Psychoanalyse: sie ist vor allem eine Methode des Zweifelns. Allem schon immer so Gewesenen, dem scheinbar ganz Selbstverständlichen, anthropologischen Konstanten begegnet sie mit einem generalisierten Zweifel und fragt nach der Gewordenheit. In dem Moment, in dem nach der Konstitutionsgeschichte dieser Selbstverständlichkeit gefragt wird, ist es eben nicht mehr selbstverständlich, wird der sichere Rahmen, in dem wir uns bewegen, durchbrochen, ›in Frage gestellt‹.

Natürlich wird Ihnen jetzt die Weiblichkeitstheorie einfallen und Sie werden sagen, gerade darin steckt doch eine Menge Bestätigung von Vorurteilen und von dem, was in dieser Zeit als selbstverständlich erachtet wurde. Das stimmt. Auf der einen Seite.

Was ich jedoch auf der anderen Seite interessant daran finde, sind nicht so sehr die Ergebnisse oder die Schlüsse, zu denen Freud kam - die haben etwas Affirmatives - sondern die Dekonstruktion davor!

Sie sprechen hier die Dekonstruktion des weissen, bürger-lichen, männlichen Subjekts als intaktes, ganzes Individuum an, welches durch die Psychoanalyse auch in Frage gestellt wird...

Die Erkenntnis, dass es dieses seiner selbst gewissen Individuums gar nicht geben kann, ist sowieso im Kern der Subjekttheorie Freuds enthalten. Das gilt für beide Geschlechter. Mag sein, dass es zu Freuds Zeiten den Mann am meisten getroffen hat. Aber nehmen wir zum Beispiel Freuds Frage: Wie kommt es dazu, dass das Mädchen den Vater schliesslich als Liebesobjekt wählt? Wieso werden Frauen eigentlich heterosexuell, wo doch ihr erstes Liebesobjekt die Mutter ist? Beim Jungen verstehen wir das, der bleibt sozusagen dabei und weicht dann halt auf seine eigene Generation aus; aber es ist kein so vollständiger Objektwechsel nötig. Aber, fragt Freud, warum beim Mädchen? Seine Provokation liegt darin, es als erklärungswürdig zu erachten, warum Frauen heterosexuell sind bzw. werden. Seine Weiblichkeitskontruktion ist im Grunde genommen der Versuch einer Analyse der Konflikte und Widersprüche, der Zumutungen und Konfliktkonstellationen, mit denen Mädchen in spezifischer Weise zu kämpfen haben. Er beschreibt, wie das, was die Gesellschaft - heute immer noch - kaum anders als Devianz begreift, eigentlich das Produkt einer äusserst komplizierten Entwicklung ist.

Am Ende kommt dann das Affirmative, das Abbildende, das auch mit Vorurteilen operiert. Aber Freud hält es für nötig, dies zu erklären, während andere fanden, dass man es doch gar nicht erklären müsse, dass man doch einfach zum Beispiel von der gegengeschlechtlichen Anziehung ausgehen soll, dass das vermutlich doch hauptsächlich Biologie ist. So leicht macht Freud es sich nicht, überzeugt davon, dass der Verweis auf Biologie nicht hinreicht, dass das Ganze viel zu komplex ist. Er zeigt auf, dass das Subjekt eine Geschichte hat, eine Konstitutionsgeschichte, es konstituiert sich in ständiger Auseinandersetzung zwischen innerer und äusserer Realität, und das muss erklärt werden! Gerade das finde ich eine grosse Leistung! Nicht nur zu Freuds eigener Zeit. Ich finde das immer noch. Gerade jetzt, vor dem Hintergrund der Aufwertung der Sozialbiologie. Das trifft auch unser Fach stark: Richtungen wie Evolutionspsychologie, Verhaltensbiologie werden auch die Psychologie in den nächsten Jahren noch mehr dominieren, als es im Moment den Anschein hat.

Freud war ein mutiger Wissenschaftler, ein Aussenseiter, der es gewagt hat, über seinen eigenen Schatten, bzw. den Schatten seiner beruflichen Sozialisation zu springen. Er war ja Neurologe und hätte gerne eine Universitätskarriere eingeschlagen, was aber nicht zuletzt aufgrund seiner jüdischen Herkunft nicht ging. Er hat sich dann als Neurologe niedergelassen, dabei aber die Grenzen seines Faches überschritten, sich nicht mehr an das gehalten, was die Methodik der Naturwissenschaften ihm vorgab. Das hat auch mit einer starken inneren Verpflichtung seinem Forschungsgegenstand gegenüber zu tun, einem Forschungsgegenstand, der sich nicht in einen vorgegebenen kanonisierten Bereich einfassen lässt, welcher vorschreibt, wie dieser Gegenstand zu sein hat und wie man ihm begegnen muss, damit er in dieses Fach passt. Freuds Erkenntnismethode hat sich am Gegenstand orientiert, und nicht umgekehrt. Das finde ich eine grossartige Leistung.

Um kritische Wissenschaft betreiben zu können, braucht es, wenn ich Sie richtig verstanden habe, auch eine gewisse Leidenschaftlichkeit. Sie haben öfters betont, dass kritisches Studieren, Forschen und Lehren existentiell davon abhänge, inwieweit es libidinös besetzt werden kann.

Ja, das ist meine Überzeugung. Weil ich denke, dass Erkenntnisinteresse und Erkenntnis über die Leidenschaftlichkeit, mit der Denken besetzt werden kann, verknüpft sind. Forschen ist leidenschaftliches Denken. Ich weiss, dass es andere Forschung gibt, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man das überlebt, ohne an Langeweile zu sterben. Es gibt doch nichts Aufregenderes als einem Gedanken, einem Erkenntniswunsch zu folgen, mit all der Angst und dem Schmerz, den dieser Prozeß auch bereitet! Man liefert sich einem Gegenstand oder einer Frage aus, und das täte man nicht, wenn es nicht libidinös besetzt wäre. Denn nur so ist man auch bereit, die Trauer und den Schmerz, der in jeder Erkenntnis liegt zu ertragen.

Das, wovon Freud spricht, die Lust an der Erkenntnis, folgt also nicht einem unmittelbaren Verwertungsinteresse, es fragt nicht gleich nach dem Nutzeffekt. Es folgt vielmehr einem aufklärerischen Impetus, will über die Erkenntnis verstehen und verändern. Studieren, das Betreiben von Wissenschaft ist vor diesem Hintergrund nicht zuletzt eine Herzensangelegenheit, ein leidenschaftliches Unterfangen.

Anmerkung

*Lilli Gast, Dr. phil. war bis vor kurzem Wissenschaftliche Assistentin am Studiengang Psychologie der FU Berlin, in diesem Frühjahr Abschluss eines Habilitationsverfahrens an der Universität Hannover. Sie forscht und lehrt in den Bereichen Psychoanalytische Subjekttheorie, Ideen- und Theoriegeschichte der Psychoanalyse, Psychoanalyse der Geschlechterkonstitution und psychoanalytische (Erkenntnis-)Theorie. Wichtigste Veröffentlichung: "Libido und Narzissmus" (1994).

Nicole Burgermeister (25) studiert Soziologie in Zürich. Die Psychoanalytikerin Lilli Gast hat sie während ihres Studienaufenthalts am Sozialwissenschaftlichen Institut in Hannover kennengelernt.

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«Das Gesellschaftssystem wird demnach nicht durch ein bestimmtes Wesen, geschweige denn durch eine bestimmte Moral (...) charakterisiert, sondern allein durch die Operation, die Gesellschaft produziert und reproduziert. Das ist Kommunikation.»

Luhmann, Niklas (1998): Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 70.