soz:mag - Das Soziologie Magazin Basel, Bern, Genf, Zürich: Verein virtuelle SoziologInnen Ausgabe Nr. 5 (April 2004)
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Berns Denkmäler als Träger von Geschlechterbildern
Wer kennt sie nicht, die prunkvollen Heldendenkmäler, bunten Gassenbrunnen und aparten Nacktheiten, welche die Städte wie selbstverständlich zieren? Doch in der Hektik des Alltags hält kaum jemand inne und fragt sich, welche Werte diese Figuren widerspiegeln. Gehen wir davon aus, dass Städte das Abbild der sie errichtenden Gesellschaft sind, dann lässt sich „Stadt“ als eine umkämpfte Bühne von Machtrepräsentationen erfassen, als ein Raum, in den sich Kämpfe um soziale Positionierungen einschreiben. Dieser Beitrag lädt dazu ein, einen Blick hinter die städtischen Kulissen zu werfen und die Denkmäler Berns als Medien von Geschlechterbildern zu analysieren.
SOZ-MAG Beitrag von Michèle Métrailler
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Illusionen und Visionen
Der Bildbeitrag „Gender Identity“ (im Original farbig) wurde uns von Judith Schönenberger zur Verfügung gestellt. Die Fotografin/ Grafikerin lebt in Bern und unterrichtet Bildnerisches Gestalten. 1997 – 2003 hat sie an der Hochschule der Künste in Bern und Enschede (NL) studiert. Ihre neuesten Werke sind vom 15. – 21. Juni 04 an der ART 34, Halle 3°, in Basel zu sehen. Im September 04 folgt eine Ausstellung im Atelier Worb. Weitere Arbeiten und Kontakt: » diefotografin
SOZ-MAG Beitrag von Jacqueline Born
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Paul Klees personale und kollektive Identität. Eine Rekonstruktion.
„Individualität“ als eine Form der Distinktion ist Paul Klee in jeder Hinsicht sehr wichtig; ob als Ehemann, Bürger oder Künstler arbeitet Klee an einem eigenen, unverwechselbaren Selbstbild. Sowohl in seiner Liebes-Beziehung zu Lily Stumpf wie auch in seiner Berufskarriere erweist sich Paul Klee als ein «moderner Mensch», als ein autonomes Individuum, das sich in der Interaktion mit anderen und in der Selbstreflexion eine eigene, unverwechselbare «personale Identität» konstruiert. Zeugnisse dieser Selbstbeschreibung sind seine Tagebücher und seine Briefe an die Familie.
SOZ-MAG Beitrag von Rosalina Battiston
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Qualitätsmanagement im Dienst individualisierender Disziplinen
Qualitätsmanagement heisst das Zauberwort, das seit geraumer Zeit durch die Unternehmen geistert, für sie Wettbewerbsvorteil und Gewinn verspricht und die Kunden mit Befragungen zur Zufriedenheit eindeckt. Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit das Phänomen des Qualitätsmanagements in einen grösseren gesellschaftlichen Rahmen gestellt werden kann. Die Fragestellung wird auf der Folie von Foucaults Hypothese zur Disziplinargesellschaft diskutiert. Beachtung findet dabei im Besonderen der Aspekt der Individualisierung im Moment der Unterwerfung und Nutzbarmachung des Subjekts.
SOZ-MAG Beitrag von Chris Frötscher
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Zur Relevanz soziologischer Theorien bei Managemententscheidungen
Die zunehmende Komplexität der modernen Gesellschaft, neu aufkommende Problematiken nach Lösungen erfordern immer öfter eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Wissensgebiete. Die starke Beeinflussung des Geschehens auf der Welt durch das ökonomische System macht Untersuchungen von dessen Wirkungen auf die Gesellschaft unumgänglich. Die Erforschung der Anwendbarkeit und der Zusammenhänge soziologischer und ökonomischer Theorien auf die Entscheidungsfindung im Management stellt daher einen möglichen Verknüpfungspunkt dieser Gebiete dar.
SOZ-MAG Beitrag von Titus Litynski
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Die Privatisierung der Sicherheit und das staatliche Gewaltmonopol
Zunehmende Aktivitäten von privaten Sicherheitsfirmen werden oft als Verlust des Gewaltmonopols des Staates gedeutet. Im folgenden Artikel wird die These aufgestellt, dass private Sicherheitsfirmen, technische Ueberwachungsgeräte und andere neue Formen der Kontrolle und Disziplinierung in der Regel eher eine ergänzende denn ersetzende Funktion innehaben. Die Macht des Staates wird demnach nicht in Frage gestellt, sondern im Gegenteil ausgeweitet. Zwar ist „Panoptismus“ kein Kerninteresse des Staates mehr, da andere, nichtstaatliche Techniken zur Verfügung stehen, oder private Akteure dafür zuständig sind. Der Staat übernimmt aber die übergeordnete Regelung dieser zunehmend dezentralisierten Kontrollen. Privatisierung der Sicherheit bedeutet nicht , dass die Individuen aus der traditionellen - staatlichen - Sozialkontrolle und der Überwachung befreit werden. Einzig die Mittel unterliegen einem Wandel.
SOZ-MAG Beitrag von Maria Markantonatou
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Über den Wandel der Konsummentalität im Baselbiet der 1950er Jahre
Ein unspektakuläres Stück Schweizer Geschichte liegt dem folgenden Beitrag zu Grunde: das Essen während der 1950er Jahre, als die kriegsbedingte Lebensmittelrationierung zu Ende ging und ein prosperierender Zeitabschnitt neue Konsummuster und Ernährungsgewohnheiten einleitete. Die Autorin geht der Frage nach, wie sich im ländlichen Baselbiet diese Konsummentalität im Lebensmittelbereich entwickelte und zieht hierfür ein Interview mit einem ehemaligen Metzgerehepaar des Waldenburgertals bei. Der Methodenansatz der ‚Oral history‘ nach Vierhaus (1995) ermöglicht einen Zugang, der Gewöhnliches aus dem Alltag zu nicht nur historisch, sondern auch kultursoziologisch Wertvollem macht. Zur Illustration – ohne direkten Textbezug – werden einige Abbildungen aus einem Schweizer Kochbuch von 1948 eingefügt. Bon appetit!
SOZ-MAG Beitrag von Muriel Degen
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Filmzensur im Namen des Jugendschutzes
Jeder in der Schweiz erhältliche Bildträger ist mit einem Logo versehen, das die Information enthält, ab wie viel Jahren der Inhalt des entsprechenden Produkts in dessen Herstellungsland freigegeben ist. Es folgt eine kurze Einführung in die Welt der Filmfreigaben, dies vor allem aus deutscher Sicht.
SOZ-MAG Beitrag von Alan Heckel
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Der Sport als gesellschaftliches Produktionssystem
Der moderne Sport bildet immer gesellschaftliche Strukturen und Bedeutungen ab. Das macht ihn zu einem geeigneten Gegenstand für soziologische Untersuchungen. Nun unterliegt aber das Sportsystem seit neuester Zeit einer umfassenden Kommerzialisierung. Dadurch halten Lifestyles und Modetrends in Form einer Vielzahl neuer Sportarten und Sportmotive Einzug. Soziale Differenzen scheinen dabei zunehmend hinter einer gewissen Unübersichtlichkeit zu verschwinden.
SOZ-MAG Beitrag von Hans Ramseier
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Ulrich Oevermann, Begründer der Forschungsmethode der Objektiven Hermeneutik, ist Professor für Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Am Rande seines traditionellen Blockseminars am Berner Institut für Soziologie bot sich für soz:mag kürzlich die Gelegenheit, den Professionalisierungs- und Sozialisationstheoretiker zu treffen. Bei einer Portion Fisch mit feinen Salzkartoffeln und Salat im Restaurant „Mappamondo“ kam es zum Gespräch über die Hochschulreform, die Logik der Forschung, das Problem von Uni-Rankings, die Konkurrenz um den guten Studenten und die Vorteile der Zwiebel.
Interview: Denis Hänzi; Foto: Christian Leder
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