Strategien zur Bewältigung der Frühpensionierung
Im letzten Jahrzehnt trat fast ein Drittel aller Erwerbstätigen frühzeitig in den Ruhestand über. Längst nicht alle freiwillig. Was tun, wenn einem der eigene Betrieb nicht mehr braucht? Frau Oberli arbeitet als Telefonistin im Verkauf von Inseraten, Herr Jutzeler betreut Mandate im Bereich Management Support. Beide wurden Ende der Neunzigerjahre auf Initiative der Swisscom hin im Alter von 50 und 56 Jahren frühpensioniert – und arbeiten wieder. Am Beispiel des Schweizer Telekommunikationskonzerns soll hier gezeigt werden, mit welchen Strategien Frührentner auf ihre Pensionierung reagieren.
SOZ-MAG von Matthias Kuert
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Was bringt die Berufsmatura?
Es regt sich was im Bildungssystem! Politische Ereignisse, insbesondere das neu verabschiedete Bildungsgesetz im Kanton Zürich, versetzen VerfechterInnen der Chancengleichheit in eine eher depressive Stimmung. Es gibt jedoch auch Lichtblicke: Bildungssoziologie ist für werdende KindergärtnerInnen und LehrerInnen neu ein Pflichtfach, und die Berufsmatura scheint die soziale Herkunft ihrer Studierenden zu durchmischen.
SOZ-MAG Beitrag von Claudia König
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Von Hintertüren, Lebenswegen und ‘akademischem Frauensterben‘
Der folgende Artikel gibt Einblick in den «work in progress» des Forschungsprojektes «Lebens- und Berufsverläufe von SoziologInnen der Universität Zürich» der Autorin. Sie zeigt darin Lebens- und Berufsverläufe von Soziologinnen und Soziologen auf, die ihr Studium zwischen 1970 und 1999 mit einem Lizentiat an der Universität Zürich abgeschlossen haben. Ihr besonderes Interesse gilt den Soziologinnen, deren Lizentiatsarbeiten auch der Frauen- und Geschlechterforschung zugeordnet werden können.
SOZ-MAG-Beitrag von Regina Scherrer Käslin
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Eine kritische Analyse von Esoterik-Magazinen
Auf den ersten Blick scheint die Esoterik-Szene eine apolitische und harmlose Bewegung zu sein. Schaut man sich einschlägige Publikationen der Szene, wie z.B.“esotera“, „connection“ oder die Schweizer Produktion „Spuren“ an, dominieren in erster Linie Gesundheitsthemen mit z.T. obskuren Heilmethoden und eine fassettenreiche Suche nach Erleuchtung und dem Übersinnlichen. Bei einer genaueren Analyse der Szene-Inhalte fällt dem kritischen Beobachter/der kritischen Beobachterin aber schnell das irrationale, antimoderne, antisoziale und antiaufklärerische Gedankengut dieser Szene auf. Anhand weniger Punkte soll im Folgenden aufgezeigt werden, auf welche Grundsätze und Ideologien sich das Denken der Esoterik-Szene stützt, aus welchen Gründen sich gerade in dieser Szene antisemitisches Denken wiederfindet und welche ExponentInnen eine herausragende Rolle spielen.
SOZ-MAG Beitrag von Bernhard Piller
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Gesundheitszustand und Rechtsstellung von Asyl Suchenden und vorläufig Aufgenommenen
In der Schweiz leben mehrere tausend Flüchtlinge seit Jahren ohne gesicherten rechtlichen Status. Ihre Situation ist geprägt durch Ungewissheit und fehlende Zukunftsperspektive. Der folgende Artikel zeigt auf, dass die oft schon schlechte psychische und physische Verfassung dieser so genannten „Langjährigen“ durch die provisorische Aufenthaltsbewilligung noch verschlechtert wird. Die Frage, inwieweit die Bedingungen im Aufnahmeland gesundheitliche Auswirkungen zur Folgen haben, kann jedoch nicht losgelöst von den Erfahrungen im Heimatland und den migrationsbedingten Stressfaktoren beurteilt werden.
SOZ-MAG Beitrag von Laila Burla
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Zur politischen Rationalität aktueller Lebensführungskonzepte
Ein Studium erfordert grossen Organisationsaufwand – Selbstorganisation ist gefragt: die eigenen Kapazitäten an Zeit und Energie einteilen, effektive Lern- und Arbeitstechniken anwenden, verschiedene Lebensbereiche ausbalancieren; all dies will gelernt sein, nicht nur um erfolgreich studieren zu können, sondern auch um die im späteren Berufsleben gefragten, auf dem Arbeitsmarkt relevanten Kompetenzen aufzuweisen. Aber keine Panik, hier die gute Nachricht:, man kann es lernen! Beispielsweise dank entsprechender Selbstmanagement-Literatur. Die Verantwortung für unbefriedigende Arbeitssituationen, unglückliche Beziehungen und Versagen liegt nicht bei anderen oder in äußeren Umständen, sondern bei uns selbst – so der Ausgangspunkt des aktuellen Selbstmanagement-Diskurses. Praktiken, die helfen sollen, das eigene Leben, Lieben und Arbeiten zu organisieren, haben ihre je spezifische Rationalität. Der Artikel fokussiert den politischen Charakter derselben.
SOZ-MAG Beitrag von Barbara Sutter
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Globalisierungseffekte in Zentrum und (Semi-)Peripherie
In der Globalisierungsdebatte der Neunziger war die Rede vom Terror der Ökonomie, von den Veränderungen die gewaltsam über die Menschen hereinbrachen. Seit dem 11. September 2001 herrscht nun aber der Diskurs vom realen Terrorismus vor und die Ökonomie des Terrors steht im Vordergrund. Beide Phänomene sind Ausdruck der selben globalen Entwicklung: der Globalisierung - die keineswegs neu ist. Im folgenden Artikel werden Parallelen gezogen zur Globalisierungswelle zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Diese endete mit dem Attentat auf den Thronfolger Franz-Ferdinand in Sarajevo, das den 1. Weltkrieg auslöste. Wie geht die Geschichte diesmal weiter?
SOZ-MAG Beitrag von Hanno Scholtz
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Die Transformation des Nationalstaates im Neoliberalismus
Neoliberalismus, Globalisierung und Internationalisierung der Politik sind Begriffe, die in der Regel mit dem Verlust der nationalstaatlichen Souveränität verbunden werden. Der „Rückzug der Staates“ wird von den einen begrüsst und von den anderen bedauert. Im folgenden Artikel wird diese These der „Staatsschwächung“ kritisiert. Hinter jeder Gesellschaftsform steckt eine Form des Politischen und auch die Ökonomisierung der Gesellschaft ist ein politischer Prozess, der auf einen starken Staat angewiesen ist.
SOG-MAG Beitrag von Maria Markantonatou
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Zum Thema des SGS Kongresses 2003
Das Thema des diesjährigen SGS-Kongresses lautet „Triumph und Elend des Neoliberalismus“ – „Splendeur et misère du néolibéralisme“. Dass sich die Thema-Formulierung in den beiden Sprachen nicht buchstäblich entspricht, hat mit unserem Sprachgefühl zu tun. Honoré de Balzacs „Splendeurs et misères des courtisanes“ scheint in der französischsprachigen Kultur derart verwurzelt zu sein, dass man „splendeur“ nicht durch „triomphe“ ersetzen kann. Auf Deutsch haben wir uns indessen auf einige feinsinnige semantische Variationen eingelassen. Zum einen soll der beispiellose Triumphzug, den das neoliberale Gesellschaftsmodell in den 90er Jahren erlebt hat, auch begrifflich zum Ausdruck gebracht werden. Zum andern kann „Triumph und Elend“ mehrdeutig verstanden werden: synchron als ein Nebeneinander, aber auch diachron als ein Nacheinander. Damit werden zugleich die unterschiedlichen Diagnosen und Prognosen gespiegelt, die sich in den Sozialwissenschaften finden: während die einen überzeugt sind, dass das neoliberale Modell gegenwärtig gekippt wird, glauben die andern zu erkennen, dass das Nebeneinander von neoliberaler Ideologie und sozialem Elend auch in absehbarer Zukunft andauern wird.
Von Thomas S. Eberle
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«Die Gegenwart mit Geschichte erklären»
Caroline Arni (33) ist Soziologin und Historikerin. Und umgekehrt. Die bevorzugten Forschungsfelder der frisch gebackenen Doktorin sind Paarbeziehungen und Liebe in der Moderne sowie die gesellschaftliche Entwicklung feministischen Denkens. Im Laufe der vergangenen zwei Jahre war Caroline unter anderem als Doctorante-visiteur an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris, hat als Dozentin am Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Uni Bern gearbeitet und wohnte als Gast am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (D) der Studiengruppe „Love & Europe“ bei. Jetzt hat sie das Institut für Soziologie der Uni Bern wieder, wo sie vorher schon Hilfsassistentin und Assistentin gewesen ist. Im Gespräch erhellt Caroline ihr Selbstverständnis als Forscherin, erläutert das Problem der Fortschrittsmentalität für unser Geschichtsbild, wägt „doing gender“ und Hormone gegeneinander ab, fragt nach der Privatisierung des Feminismus, schildert die Geburt des Geissenpeters und gibt ihre Pläne bekannt: Schauen, wie Gefühle gesellschaftlich codiert sind.
Interview und Photos: Denis Hänzi
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Norbert Elias
Über die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen
Norbert Elias betrachtet in seinem Essay aus soziologischer sowie aus psychologischer Perspektive die Entwicklung des Todesbildes und wie dessen Veränderung zur Verdrängung des Todes aus dem gesellschaftlichen Leben in den modernen Nationalstaaten geführt hat. In einfachen Worten führt Elias durch die kurzen Kapitel, wobei er verschiedenste Themen rund um den Tod, die Sterbenden und die Lebenden aufgreift und diskutiert. Die Verdrängung des Todes bildet das Kernthema des Essays und fordert jeden Leser auf, sich Gedanken über seinen persönlichen Umgang mit dem Tod zu machen. Schliesslich können wir ihn verdrängen so lange wir wollen, kommen wird er so oder so.
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